1. Rauchhaus-Erkenntnisse

Bei einer Begehung mit dem Bauhistoriker wurde festgestellt, dass das Gebäude ursprünglich ein Rauchhaus war. Der Ruß an Wänden und Deckenbalken stammt nicht von einem Brandschaden, sondern von einem offenen Kamin, mit dem Getreide im Obergeschoss getrocknet wurde. Dies lagerte zu Garben geschnürt auf Reetmatten im Dachgeschoss. Spätere Fichtenbalken wurden nachträglich eingesetzt, vermutlich zur Gewichtsverteilung oder Gebäudeversteifung.

2. Historische Bibliothek

Die zukünftige Bibliothek war früher die „gute Stube“, laut Bauhistoriker. Eine rot-schwarze Deckenbemalung auf dem historischen Lehmputz und eine aufwendig gestaltete Wandverkleidung zeigen, dass hier ein wohlhabender Bauer mit seiner Familie gelebt haben muss. Die Bemalung zeigt ein rotes Blumenmuster auf schwarzem Grund, das mit einem ebenfalls roten Rahmen eingefasst ist. Unterbrochen wird die Bemalung von den Deckenbalken. Diese historischen Elemente werden gesichert, aber noch nicht restauriert.

3. Flett und Herdbereich

Im Flett wurden weitere rote Anstriche freigelegt. Die Rückwand der historischen Herdstelle ist gut erhalten und zeigt eine nachträglich zugemauerte Schüröffnung für den Hinterlader-Ofen, auch Bilegger genannt. Dieses System stellte sicher, dass der Rauch durch die Küche abziehen konnte und die „gute Stube“ rauchfrei blieb. Eine zweite Öffnung entstand vermutlich bei späteren Ofenänderungen, die dritte diente als Salzfach. Links des Kamins ist ein „sauberer Streifen“ zu erkennen, vermutlich für eine Seitenwange.

4. Boden- und Dacharbeiten

Der alte Bodenaufbau wurde entfernt, die Bodenhöhe war nicht ausreichend. Entlang der Fundamente wurde ein ca. 2 Meter breiter Brehm eingebaut, um Schäden zu vermeiden. Im Dach wurde die vorhandene Querlattung entfernt, gesichert und später wieder eingesetzt, wobei ein Teil der ursprünglichen Querlattung fehlt.